Du bist scheu wie ein Reh, eine Eigenschaft, die man erst dann richtig versteht, wenn man um deine wahre Natur weiß. Oft findest du dies Seite an dir unpraktisch, da du anderen lieber vertrauen möchtest, statt misstrauisch durchs Leben zu gehen. Aber du kannst es nicht verhindern, dass sie immer wieder zu Tage kommt, insbesondere dann, wenn du auf Ken triffst. Der Kommilitone hat es dir angetan doch weißt du nicht, wie du auf ihn zugehen sollst. Er löst einen instinkten Fluchtgedanken in dir aus, obwohl er so beeindruckend und witzig ist. Gern würdest du mehr Zeit mit ihm verbringen, doch irgendetwas verhindert es immer wieder, wenn ihr euch verabredet, als solle das alles, was du dir mit ihm ausmalst, nicht sein.

Du bist der geborene Sportler, recht beliebt und lässt keine Party aus. Dein Leben könnte nicht besser sein, wäre da nicht dieses Mädchen, das auf viele Arten so... unschuldig wirkt. Sie reizt dich, wie sie dich auch abstößt. Du weißt nicht, was du von ihr halten oder was du mit ihr anstellen willst. Jeder Versuch, ihr aus dem weg zu gehen, scheitert kläglich, denn ihr lauft euch immer wieder über den Weg. Selbst das Wechseln der Kurse nutzt nicht viel. Wenn nicht dort, dann sehr ihr euch ständig auf dem Campus.
Verfolgt sie dich? Unwahrscheinlich, so scheu wie sie immer wieder daher kommt. Zuzutrauen wäre es ihr nicht. Dennoch liegt es offensichtlich auf der Hand.
Der Gedanke, sie mal in dein Bett zu holen ist verführerisch, auch wenn sie so nicht zu deinem Beuteschema gehört. Oder etwa doch?

Das Sprichwort ein Bär wie ein Mann sein, bringt dich immer wieder zum lachen, auch wenn es recht ausgelutscht ist.
Du bist gutmütig, freundlich zu jedem, eigentlich ein Paradebeispiel für einen guten Kumpel, doch wehe man macht dich wütend, dann sollte dieser das weite suchen, denn dann jagst du ihn bis zum anderen Ende der Welt und darüber hinaus.
Als Austauschstudent kamst du aus Russland und irgendwie hat es dir Kyoto angetan, sodass du dich hier einfach niedergelassen hast und vorerst nicht die Absicht hegst, wieder zu gehen. Die Leute und die Mentalität gefallen dir. Vielleicht liegt es aber auch an diesem einen Kerl, der dich ständig so frech angrinst, als würde er mit dir die Welt auf den Kopf stellen wollen.

Deine Clique ist dein Ein und Alles. Du liebst es mit ihnen nach den Vorlesungen zusammen herumzugammeln, über Gott und die Welt zu sprechen und das Leben zu genießen.
An einem dieser Tage kam dir in den Sinn, ein eigenes kleines Rudel aus verschiedenen Gastaltwandlern zu Gründen, doch der Gedanke, den Haufen irgendwie zusammenzuhalten, hat dich bis jetzt abgeschreckt. Wie viele Wandler gibt es an der Uni? Sind es alle Einzelgänger, so wie du es bist? Du liebst und hasst die Freiheit. Einerseits bist du gern unabhängig, doch wenn du ehrlich bist hättest du gern eine feste Gesellschaft unter deinesgleichen statt unter Menschen.
Irgendwie muss es doch machbar sein?!

Du stammst aus einer uralten Familie, die es fertig gebracht hat, sich dem Wandel der Zeit anzupassen und unter den Menschen zu leben. Versteckt vor deren Augen versuchst du, ein normales Leben zu führen. Zumindest so lang, wie es die Zeit dir erlaubt.
Dies bedeutet, das du eine Langzeit-Studentin bist, die augenscheinlich wahllos ihre Studienfächer wechselt, nur um an der Uni zu bleiben, wenn man den Stimmen der anderen Glauben schenken will. Dabei sieht deine Welt ganz anders aus. Du lernst alles, was dich interessiert, verweigerst aber den Abschluss, um so lang es geht, bleiben zu können. Nicht wegen der Menschen, wohl aber wegen deinem Vater, der darauf wartet, dass du in den Schoß deiner Familie zurückkehrst.