Ursprung
Über den Ursprung der Kitsune gibt es nur Legenden. Manche Überlieferungen erzählen, dass die Göttin Inari ihre treuesten Füchse mit besonderen Kräften segnete – eine Gabe, die sie aus der Tierwelt herauslöste und zugleich enger mit den Elementen verband. Aus diesen Füchsen gingen Wesen hervor, die zwischen den Welten wandeln konnten: halb Geist, halb Tier, und mit einer Intelligenz ausgestattet, die das Menschliche überstieg.
Doch die Geschichten stimmen nicht immer überein. Einige schildern sie als Wächter uralter Wälder, andere sehen in ihnen Schwindler, die mit Illusionen Macht und Einfluss suchten. Einig sind sich jedoch alle: Kitsune sind keine gewöhnlichen Füchse, sondern Träger einer Magie, die sie tief mit Natur und Dunkelheit verknüpft. Ihr Wesen ist so wandelbar, dass sie bis heute nicht eindeutig zwischen Gut und Böse einzuordnen sind.
Entstehung & Erscheinungsformen
Kitsune können nur auf eine Weise entstehen – sie werden geboren. Von Anfang an besitzen sie ihre übernatürliche Natur und eine enge Bindung zur Magie und zu den Elementen. Ihr Ursprung liegt immer in der Linie der Füchse, weshalb ihre wahre Gestalt die eines Fuchses ist.
Schon im Welpenalter zeigt sich ihre Gabe: Spätestens zwölf Wochen nach der Geburt wandeln sie sich zum ersten Mal. Bis zu ihrem 21. Lebensjahr altern sie normal, danach stagniert ihr Alterungsprozess. Von da an verändern sie ihr Aussehen nur noch mithilfe ihrer Illusionsmagie – kleine Dinge wie Haarfarbe, Augenfarbe oder scheinbare Altersmerkmale lassen sich so anpassen.
Gestalt
- Wahre Form - In ihrer tierischen Gestalt gleichen sie meist einem Rot- oder Eisfuchs, wobei auch andere Farbgebungen möglich sind. Sie sind grösser als gewöhnliche Füchse, und die Zahl ihrer Schwänze unterscheidet sie von ihren tierischen Verwandten. Mithilfe von Illusionsmagie können sie diese jedoch verbergen. In dieser Form sind sie talentierte Jäger, flink und anpassungsfähig.
- Menschliche Hülle - Die menschliche Gestalt erlaubt es ihnen, unauffällig unter Menschen zu leben. Anders als in alten Legenden können sie nicht jede beliebige Form annehmen, sondern besitzen eine feste Erscheinung – meist etwas muskulöser gebaut, mit kräftigeren Knochen. Wenn sie wütend werden, verraten ihre Augen jedoch ihre wahre Natur.
- Zwischenformen - Einige Kitsune können ihr Äusseres flexibel verändern – etwa nur Teile ihres Körpers, wie Ohren, Schwänze oder Krallen. Dieser Wechsel geschieht schmerzfrei und fliessend.
Besondere Merkmale
- Schwänze – Mit jedem Lebensabschnitt wächst ihre Zahl. Neun gelten als Zeichen höchster Macht.
- Magische Aura – In jeder Gestalt spürbar, sie verändert subtil die Umgebung.
- Charakter – Stolz und Intelligenz prägen ihr Wesen und man kann sie weder als Gut, noch als Böse einstufen.
- Streiche – Ein Schalk sitzt ihnen im Nacken, und das selbst im hohen Alter.
- Loyalität – Ihr Wort gilt. Einmal gegeben, bleibt es unverbrüchlich.
- Beziehungen – Freundschaften, Feindschaften oder Liebe, alles wird leidenschaftlich gelebt.
- Menschen – Sie sichern den Fortbestand, bringen aber auch Gefahr durch Jagd und Aberglauben.
- Geselligkeit – Der Umgang mit Menschen, anderen Spezies und ihresgleichen ist ihnen vertraut.
- Familie – Viele bleiben lange im Elternhaus, bis sie eine eigene Gemeinschaft bilden.
- Lebensraum – Wälder und Natur bieten ihnen Schutz und Freiheit, dort streifen sie unbeirrt umher.
Stärken, Schwächen & Magie
Stärken
- Übermenschliche Intelligenz – Kitsune verfügen über einen scharfen Verstand, lösen Rätsel mit Leichtigkeit und schmieden Pläne, die oft mehrere Schritte vorausdenken. Ihre Klugheit macht sie zu geschickten Magiern wie auch zu subtilen Manipulatoren.
- Schnelligkeit und Agilität – In jeder Gestalt sind sie von aussergewöhnlicher Beweglichkeit. Ob als Fuchs oder Mensch – ihre Reaktionen sind blitzschnell, ihre Schritte wendig und präzise.
- Regeneration – Verletzungen heilen rasch, selbst schwere Wunden verlieren schnell an Bedrohung. Diese Fähigkeit macht sie zu zähen Gegnern, die kaum dauerhaft geschwächt bleiben.
- Verbindung zur Natur – Ihre Kräfte sind eng mit den Elementen verwoben. Erde, Feuer, Luft und Wasser folgen ihrem Willen, solange sie in Einklang mit der Natur stehen.
- Langlebigkeit – Kitsune führen ein Leben, das Jahrhunderte überdauern kann. Mit jedem gewonnenen Jahr wächst ihre Erfahrung – und mit ihr ihre Macht.
Schwächen
- Lichtempfindlichkeit – Helles Sonnenlicht schwächt sie merklich. Manche verlieren dabei einen Teil ihrer Magie, andere geraten in Gefahr, wenn sie zu lange ungeschützt bleiben.
- Magische Bindungen – Bestimmte Rituale oder Fallen können sie fesseln und in ihrer Freiheit einschränken.
- Verführung und Stolz – Ihr Stolz ist legendär – doch zugleich ihr grösstes Risiko. Kitsune unterwerfen sich nur selten, was sie anfällig für Täuschungen und unbedachte Entscheidungen macht.
- Magische Waffen – Artefakte, die eigens gegen sie geschaffen wurden, können ihre Gestalt verletzen oder sogar blockieren. In den falschen Händen werden diese zu tödlichen Werkzeugen.
- Verlust der Schwänze – Ihre Schwänze sind Quelle und Symbol ihrer Macht. Jeder Verlust schwächt sie erheblich. Verlieren sie mehrere, so kann dies ihr Ende bedeuten.
Magie
Kitsune beherrschen ausschliesslich angeborene Magie, die tief mit ihrer Natur und ihrem Ursprung verbunden ist. Ihre Kräfte sind ein Teil ihrer Existenz und in der Regel sehr stark. Sie ermöglichen es den Kitsune mächtige Illusionen zu erzeugen, die Elemente zu beeinflussen und ihre Umgebung zu verändern. Diese angeborene Magie ist von Natur aus subtil und kann die Wahrnehmung der Welt verzerren oder andere Wesen in den Bann ziehen.
Passende Beispiele für magische Fähigkeiten könnt ihr unter dem Thema angeborene Magie nachlesen.
Myobu – Die Hüter der Kitsune
Myobu waren einst gewöhnliche Füchse, deren Seelen nach dem Tod keinen Frieden fanden. Ihnen wird ein zweites Dasein geschenkt: als Fuchsgeister an der Seite eines Kitsune. Mit der Geburt eines Kitsune erscheint auch ein Myobu, untrennbar mit ihm verbunden.
Ihre Gestalt ähnelt jener der Kitsune, erkennbar an den Schwänzen, deren Zahl mit dem Alter des Kitsune wächst.
Meist wirken sie geisterhaft und durchscheinend, doch besonders mächtige Kitsune können ihnen eine feste Form verleihen, was jedoch Kraft und Energie kostet.
Die Kräfte eines Myobu sind schwächer als jene ihres Gefährten und eng an dessen Stärke gebunden. Sie besitzen einen eigenen Willen, doch wie viel Freiheit sie leben dürfen, hängt vom Wesen des Kitsune ab. Für den einen mag ihre Existenz ein Geschenk sein, für den anderen eine Bürde.
Grundsätzlich gehorchen Myobu den Worten des Kitsune, an den sie gebunden sind. Doch es ist möglich, sie an eine andere Person weiterzugeben, die ihnen Befehle erteilen kann – solange dies nicht im Widerspruch zu den Absichten ihres ursprünglichen Herrn steht.
Shortfacts
- Kitsune stammen aus einer mystischen Dimension und entstehen nur durch Geburt.
- Ihre wahre Form ist die eines Fuchses, oft mit leuchtenden Schwänzen.
- In menschlicher Gestalt wirken sie charismatisch, doch verletzlicher.
- Ihre Magie ist angeboren, geprägt von Illusion und Naturbindung.
- Mit jedem Schwanz wächst ihre Macht, bis zu neun als höchstes Zeichen.
- Myobu sind ihre geistigen Begleiter und teilen ihr Schicksal.